MUNA – Naherholung oder Gewerbegebiet?

Mit dem MUNA-Wald direkt vor unserer Haustür besitzen wir in Schierling einen kleinen Schatz: eine seit Jahrzehnten fast unberührte Natur, unbeschreiblich schön und voller Leben. Ihr Erhalt trägt zum Klimaschutz bei und könnte ein wundervolles Naherholungsgebiet für die gesamte Bevölkerung sein.

Der Wald des ehemaligen Munitionsdepots hat eine Fläche von 176ha. Das entspricht der Größe von etwa 246 Fußballfeldern.

MUNA-Wald - Flyer - Foto
im MUNA-Wald

Die gute Nachricht

Die Autobahndirektion Südbayern ist auf der Suche nach ökologischen Ausgleichsflächen für verschiedene Autobahnprojekte und zeigt Interesse daran, den Großteil der MUNA, nämlich 134 ha (oder 187 Fußballfelder)
dafür zu nutzen. Dies würde eine Entfernung der Zäune, eine ökologische Aufwertung des Waldes und freien Zugang zum Gelände bedeuten.

Die schlechte Nachricht

Die Gemeinde Langquaid und Schierling streben die Nutzung ihrer Flächen als Gewerbegebiet an (siehe Skizze unten). Der Schierlinger Teil der MUNA ist bewaldet. Jeder Gewerbeansiedlung müsste jeweils der Kahlschlag des betreffenden Teils des MUNA-Waldes vorausgehen. Wir verstehen daher nicht, warum für Bürgermeister Christian Kiendl dieses „Gewerbe im Grünen“ besonderen Charme hat.

Skizze der aktuellen Planungen für den MUNA-Wald nach heutigem Wissensstand (Juli 2020)

Eine Alternative ist immer noch möglich!

Wollen wir in der MUNA ein Gewerbegebiet? Ohne Gewerbe bliebe die Natur erhalten, die Zäune könnten abgebaut und die MUNA für Schierling, Langquaid und Umgebung zum Naherholungsgebiet werden. Natur und gute Luft wären dann der längst fällige Ausgleich für die Zerstörung der Natur durch die B15 neu, durch das Gewerbegebiet Am Birlbaum und den Fleckerlteppich an Gewerbegebieten rings um Schierling.

Planungen für das Gewerbegebiet

Der gemeinsame Planungsverband Schierling-Langquaid (VENO 4.0, Vernetzung, Entwicklung, Niederbayern, Oberpfalz) hat den Auftrag zur Erstellung eines Flächennutzungsplanes für die beiden Gemeinden an das Büro Dietmar Narr, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner aus Marzling bei Freising vergeben.

Mitglieder Langquaid: Bürgermeister Herbert Blascheck, Herbert Blümel, Stefan Handschuh, Marion Südholt, Georg Scheuerer, Bernhard Zierer, Wilhelm Duschl, Helmut Karl, Hermann Pritsch, Robert Mehrl, Peter-Michael Schmalz

Mitglieder Schierling: Bürgermeister Christian Kiendl, Andreas Komes, Anton Blabl, Alfons Keck, Dr. Josef Kindler, Alexandra Huber, Josef Diermeier, Markus Schinhanl, Dr. Johann Straßer, Florian Paulik, Josef Röhrl

Auf der von Langquaid beanspruchten Fläche (7 ha) mit vorhandenen Bürogebäuden soll der „Gründerpark Eichbühl“ für kleinere Handwerksbetriebe, Dienstleister, Forschung und Entwicklung entstehen.

Die Schierlinger Fläche (35 ha) soll als Gewerbe- und Ausgleichsfläche genutzt werden können. Für eine spätere Anbindung an das Gewerbegebiet Am Birlbaum werden bei aktuellen Bauarbeiten bereits die Weichen gelegt. Laut Narr gibt es für Gewerbe in der MUNA offenbar keine unüberwindbaren Hindernisse.

Wir verstehen nicht, warum der Markt Schierling an einem Gewerbegebiet mitten im MUNA-Wald festhält. Es läge doch nahe, sich dem Konzept der Autobahndirektion Bayern anzuschließen, um das zusammenhängende Waldstück vollständig zu bewahren. Im Teilstück der Autobahndirektion Südbayern soll der Nadelholzbestand durch die Pflanzung von Buchen und die Anlage von Tümpeln sogar noch ökologisch aufgewertet werden. Der geplante Kahlschlag auf der Schierlinger Seite steht im völligen Gegensatz zu diesem Konzept.

Seltene Flora & Fauna in unserer Muna

Der Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Dietmar Narr und Biologen treffen folgende Aussagen zum MUNA- Wald: Rund 20 verschiedene Waldbestände, zumeist Fichten und Kiefern seien in verschiedenen Kategorien abgestuft. Unter den 70 Vogelarten, die die Biologen in der MUNA gefunden haben, seien keine ganz empfindlichen Arten.

Mit 7 Fledermausarten befinden sich dort eher wenige. Zwei Arten davon stehen auf der roten Liste gefährdeter Arten. Auch Molche, Erdkröten, Grasfrösche, Zauneidechsen und Blindschleichen seien gesichtet
worden. Dies sei „alles beherrschbar“, so der Landschaftsplaner. Die 28 Arten an Tagfaltern können mit einfachen Mitteln genährt werden.

Quelle: Allg. Laberzeitung, 21.12.21018

Intakte Natur für uns alle erhalten!