Leserbrief von Johannes Pemsel

Quelle: Allgemeine Laber-Zeitung, 20.09.2022. Zum Leserbrief>>

Jetzt bin ich seit fast 10 Jahren in Schierling und eben solange Förster. Aber wer heutzutage in ein Waldgebiet ein Gewerbegebiet hineinplant, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er keine Nachrichten liest.  

„Sanfte Erschließungen“ á la Schierling wie der Dorfkern und die SMP, bzw. fast der ganze Birlbaum, lassen genügend Grund zur Sorge, eine andere Nutzung als ein Gewerbegebiet wird offenbar (aus mehrerlei

Gründen) derzeit gar nicht erwogen. Alternativlos sozusagen.

Aber dann fahren wir halt für einen Waldspaziergang nach Langquaid, während die Hochleistungspumpen der Schierlinger Feuerwehr das neue Rathaus trockenlegen. Im Klimaschutzplan der Gemeinde habe ich jedenfalls nichts zum Thema Starkregen, Hochwasser, Grundwasser, Hitze und Dürre gefunden. Als wäre das Thema nicht genug in den Medien. Und zwischen Lieferverkehr und Abfall-Containern gedenken wir der Verschonung vor der amerikanischen Artillerie, Halleluja!

Ich bin gespannt, wann das Gutachten der Planungsfirma einsehbar sein wird, wenn es schon nicht im Rathaus vorliegt.

Schierling braucht für die Zukunft mehr Bäume, Wald und Natur, nicht weniger. Deshalb muss die MUNA Wald bleiben. Den Plan, dort ein Gewerbegebiet anzusiedeln, halte ich persönlich für schlicht verantwortungslos.

Liebe Gemeinderäte, bevor Schierling sein Gesicht und seinen Ruf verliert, bitte ich Euch, findet für die Arbeitsplätze einen anderen Platz und lasst Schierling seinen einzigen Wald.

Johannes Pemsel, Schierling