Danke für Ihre Unterstützung!

3584 Unterschriften für den Erhalt des Muna Waldes

3584 Menschen aus Schierling, Langquaid und Umgebung haben mit ihrer Unterschrift ein klares Signal gegeben: der Wald des ehemaligen Munitionshauptdepots zwischen Schierling und Langquaid soll vollständig erhalten bleiben. Diese beachtliche Zahl an Unterschriften kam zustande, obwohl wir wegen der Corona-Pandemie meist nur informieren und kaum direkt Unterschriften sammeln konnten. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich bei all denen, die die Forderung nach dem Erhalt des Muna-Waldes bisher unterstützt haben: durch ihre Unterschrift, durch das Sammeln von Unterschriften im Freundes- und Familienkreis, durch das Auslegen von Listen in Geschäften und Büros und durch das Verbreiten von Informationen. Die Kampagne erhielt kreative Unterstützung durch ernste und lustige Videobotschaften und durch vielfältige Beiträge auf Instagram. So komponierte beispielsweise ein Musiker ein kleines Musikstück für die Kampagne und eine Malerin schenkte uns berührende Zeichnungen.

Die Unterschriftenkampagne für den Erhalt des Muna-Walds ist damit beendet. Wer noch unterschreiben möchte oder Listen noch nicht abgegeben hat, kann dies trotzdem noch tun. Sobald die Pandemie dies zulässt, werden wir diese eindeutige und vielstimmige Forderung, einen 100-jährigen Wald vor unserer Haustür zu erhalten, an die Bürgermeister von Schierling und Langquaid übergeben.

Nicht beendet ist damit die Kampagne für den Erhalt des Muna-Waldes. Denn nach wie vor haben sich der Schierlinger Bürgermeister Christian Kiendl und der Langquaider Bürgermeister Herbert Blascheck nicht von ihrem Vorhaben distanziert, einen Teil des Waldes für eine gewerbliche Nutzung vorzusehen. Transparenz bleibt dabei bis heute leider ein Fremdwort. Der gemeinsame Planungsverband wurde seit Dezember 2019 trotz Aufforderung durch eines der Mitglieder nicht einmal mehr einberufen, der Entwurf des aufzustellenden Flächennutzungsplanes liegt noch immer nicht vor. Stattdessen passierte hinter den Kulissen so Einiges.

Im August 2021 bestätigte das Bundesministerium der Finanzen auf Anfrage, dass die beiden Gemeinden gemeinsam 35 ha Muna-Wald-Fläche erwerben wollen und der Landkreis Kelheim 7 ha Fläche am Eichbühler Tor übernehmen will.

Der Kelheimer Landrat Martin Neumeyer bestätigte Ende August 2021 diese Absicht. Er schrieb uns:

„Demgemäß beschränkt sich das Interesse des Landkreises auf den ehemaligen (bereits bebauten) Verwaltungsbereich „Eichbühl“. An diesem Standort wurde bereits weit in der Vergangenheit … eine Flächenversiegelung durchgeführt, die … daher … durch Reaktivierung bereits bebauter Flächen gegebenenfalls einer sinnvollen weiteren Verwendung als Standort für eine nachhaltige sowie ökologische Produktion von Obst, Gemüse und Kräutern zugeführt werden könnte … Bestehende Waldflächen würden daher nicht beeinträchtigt werden.“

Schriftliche Antwort des Kelheimer Landrats Martin Neumeyer vom 25.8.2021 auf unsere Anfrage vom 16.8.2021

Ein Investor für fabrikmäßige Großproduktion von Bioprodukten für Supermärkte hatte schon vor Monaten Interesse angemeldet. Von den 7 ha, die für den Landkreis zur Diskussion stehen, sind jedoch nur etwa 1,5 ha in der Umgebung des Eichbühler Tors bereits bebaut und flächenversiegelt. Selbst an diese kleine „versiegelte“ Fläche hat sich der Wald im Laufe der letzten Jahrzehnte immer dichter herangearbeitet. Warum der Landrat dann 7 ha übernehmen will und wie die verbleibenden 5,5 ha Wald eine Produktionsstätte in ihrer Mitte überleben sollen, bleibt bisher sein Geheimnis.

Viel Information brachte uns ein Besuch der Muna im Juli 2021, an dem einige Vertreter der Kampagne „MUNA Wald erhalten“ teilnehmen konnten. Schon von außen kann man erkennen, dass der Muna Wald nicht ein minderwertiger Wald von Nadelhölzern ist, sondern dass sich die Laubbäume ihren Platz immer mehr erobern. Im Inneren der Muna ist das verstärkt zu beobachten.

Im Gespräch mit den Förstern wurde klar, warum es keine aktuelle Bestandsaufnahme zum Anteil Nadelwald und Mischwald gibt. Eine solche Bestandsaufnahme wird normalerweise im 10-Jahres-Rhythmus durchgeführt. Mit der Schließung der Muna wurde sie jedoch ausgesetzt. Denn man rechnete damals noch mit einem schnellen Verkauf des Geländes und mit einer gewerblichen Nutzung. Die Förster schätzen, dass der MUNA-Wald in zwanzig Jahren von ganz alleine die optimale Struktur eines hochwertigen Mischwaldes erreicht haben wird, wenn man von außen nur leicht pflegerisch eingreift, wie das momentan der Fall ist.

„Der Muna-Wald ist kein Naturschutzgebiet“ erklärte Bürgermeister Kiendl auf der Online-Bürgerversammlung vom Februar 2021 und auch im ECHO ’21. Aber er ist auf dem besten Weg dazu, in kurzer Zeit eines zu werden, wenn man ihn denn lässt. Nicht hinnehmbar ist die Aussage des Bürgermeisters, es sei völlig ungeklärt, ob es sich hier um einen Wald im Sinne des Waldgesetzes handelt!

Nach Aussage der BImA hängt der Kaufpreis für die Gemeinden übrigens von der Nachnutzung ab. Am günstigsten ist die Nachnutzung als Wald. Bei einer gewerblichen Nutzung ist der Preis höher. Nach sieben Jahren wird dies von der BImA kontrolliert.