Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Absicht der Bürgermeister Blascheck (Langquaid) und Kiendl (Schierling), 17 Hektar des Muna-Waldes auf dem Gelände des ehemaligen Munitionshauptdepots (176 Hektar) in ein Gewerbegebiet umzuwandeln, stößt bei vielen Menschen in den Gemeinden Schierling und Langquaid auf völliges Unverständnis. Unsere Unterschriftensammlung für den Erhalt des ganzen Muna-Waldes hat deshalb bisher viel Zustimmung erfahren. Der Planungsverband der beiden Gemeinden könnte bereits auf seiner nächsten Sitzung über den Flächennutzungsplan für das Gewerbegebiet abstimmen. Die Sitzung findet entweder noch dieses oder Anfang des nächsten Jahres statt. Wir bitten um Ihre Unterschrift (s.u.), um diesem Vorhaben ein kräftiges NEIN entgegenzusetzen!

„Das politische Vorhaben, einen Wald zu roden, macht mit Blick auf den Klimawandel fassungslos“

Rechtsanwalt Dr. Benjamin Manthey aus Buchhausen weist darauf hin, dass auch heute noch, „im Jahr 2020, … die rechtlichen Möglichkeiten, gegen die Rodung eines Waldes vorzugehen, immer noch sehr beschränkt (sind). Das enttäuscht insbesondere in diesem Fall, wo Wald einem überflüssigen Gewerbegebiet weichen soll. Das politische Vorhaben, einen Wald zu roden, macht mit Blick auf den Klimawandel fassungslos“, erklärt Dr. Manthey. Zwar kündigen die Bürgermeister eine große Beteiligung der Bürger*innen und Fachstellen am Flächennutzungsplan-Verfahren an. Eine solche Beteiligung ist jedoch erst für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen. Dann ist das Gewerbegebiet bereits beschlossen. Einsprüche der Bevölkerung sind rechtlich nicht bindend.

Rechtsanwalt Dr. Manthey sieht „Konfliktpotenzial auch in der Art und Weise der Umsetzung, da nicht alle Fakten offen gelegt werden“. Denn zu den Kostenblöcken Gebäudesanierung, Wiederaufforstung, Infrastruktur und Erschließungskosten gibt es noch keine Aussage. Dabei ist mit hohen Kosten zu rechnen:

  • kein Gebäude entspricht den heutigen Anforderungen bezüglich Energieeffizienz und Öko-
    logie. Auch für grünes Gewerbe stellt sich die Frage, ob die alten Gebäude überhaupt ener-
    getisch saniert werden können oder ein Abriss und Neubau mitten im Wald erfolgt.
  • Wiederaufforstung: auf 170.000 m² (17 ha) wird Wald abgeholzt, der an anderer Stelle wieder 1:1 angelegt werden muss.
  • Erschließungskosten: der Anschluss an das Gewerbegebiet „Am Birlbaum“ ist geplant
  • Infrastruktur: Die geplante Gewerbefläche auf Schierlinger Seite erstreckt sich über ein Gelände, das bewaldet ist und durch drei Gleise der vorhandenen Bahnstrecke zerteilt wird.

Bereits 2011 hat Herr Eichinger vom Landratsamt Regensburg bei einem Fachstellen-Sondierungstermin
zur Zukunft der Muna darauf hingewiesen, dass „für Wald … der Grundsatz des freien Betretungsrechts der Natur (gilt), deshalb ist der Wald – ohne dass eine Planung darauf gelegt wird – an Mensch und Natur zurückgegeben mit Ausnahme der kleinen Gebäude- und Infrastrukturbestände.“

Trotzdem halten die Verantwortlichen eigentlich ohne Not an diesem Vorhaben fest!

Warum nicht in Schierling und Langquaid?

Eine ernsthafte Güterabwägung seitens des Planungsverbands, die auch den vollständigen Erhalt des Muna-Waldes in Betracht zieht, lässt sich jedoch nicht erkennen. Aber warum sollte so eine Entscheidung in Schierling und Langquaid nicht möglich sein? Bunker des ehemaligen Munitions-
depots in Sünching beherbergen inzwischen Räume des Heimatmuseums, andere sind vermietet. Der Wald steht als Naherholungsgebiet zur Verfügung. Die 265 ha des ehemaligen Bombodroms Siegenburg wurden zum Naturerbe erklärt und sollen für die Bevölkerung frei zugänglich werden. Durch das ehemalige Miltärgelände Hohengebraching führen Wander- und Fahrradwege.

„Gegen den Klimawandel wird uns das geplante Gewerbegebiet nicht helfen“, erklärt Rechtsan-
walt Dr. Manthey. „Ein intakter Muna-Wald hingegen trägt nicht nur als CO2 Speicher zur Bekämp-
fung des Klimawandels bei.“

Bitte unterstützen Sie unsere Unterschriftenaktion durch Ihre Unterschrift:

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